Deutscher Fahrradpreis verliehen

Einmal im Jahr werden herausragende Projekte der Radverkehrsförderung mit dem Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet. Ende Februar 2020 bekamen in den Kategorien Infrastruktur, Service und Kommunikation je drei Projekte einen Preis verliehen. Die ersten Plätze belegten die „Karlsruher Fahrradstation Süd“ (Infrastruktur), das Projekt „Barrierefreiheit im Radtourismus am Beispiel der Römer-Lippe-Tour“ (Service) und „Freshbrains helfen Einsteigerkommunen in den Sattel“ (Kommunikation).

Bereits zum 20. Mal wurde jetzt der Deutsche Fahrradpreis ausgelobt. Der bundesweite Wettbewerb zur Förderung des Radverkehrs in Deutschland soll u. a. dazu beitragen, das Image des Radverkehrs aufzuwerten und mehr Menschen zum Radfahren zu animieren. Der Preis wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. verliehen. Partner sind der Zweirad-Industrie-Verband und der Verbund Service und Fahrrad e.V.

Im Jahr 2020 geht der erste Platz in der Kategorie Infrastruktur nach Karlsruhe, an die „Fahrradstation Süd“. In der Jurybegründung heißt es dazu: „Die Fahrradstation am Karlsruher Hauptbahnhof verknüpft den Radverkehr mit dem ÖPNV und stellt die Bedürfnisse des Fahrradfahrers in den Vordergrund. Direkt unter dem Südbahnhof gelegen und von der Fußgängerpassage erreichbar, bietet es die optimale Anlaufstelle für das sichere und geräumige Abstellen von Fahrrädern und Lastenrädern, ohne große Umwege. Inbegriffen sind ein Umkleidebereich, eine Trinkwasserstation und sogar verschließbare Spinde. Hinzu kommt eine sehr helle Gestaltung der Fahrradstation, durch ästhetische Farbgebung und Raumaufteilung, die Angsträume vermeidet. Die Umwandlung von Kfz-Stellplätzen ist eine Signalwirkung und bietet Modellcharakter für weitere Fahrradstationen an Bahnhöfen. Zudem wird die Fahrradstation ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Hervorzuheben sind die schnelle Planung und Umsetzung.“

Die „Römer-Lippe-Route“ ist auf den ersten Platz in der Kategorie Service gewählt worden. Die Jurybegründung lautet: „Der erste zertifizierte Fernradweg in Deutschland nach dem Kennzeichnungssystem ‚Reisen für Alle‘ bietet eine gute Fahrbahnoberfläche und einen barrierefreien Rastplatz inkl. Toilettenanlage. Dies ermöglicht auch für Menschen mit Einschränkungen ein komfortables Radfahren und eine entspannte Pausengestaltung. Der Radfernweg zwischen Detmold und Xanten besitzt Modellcharakter und lässt sich auf andere Routen im Radtourismus oder zum Teil sogar im Alltagsradverkehr übertragen. Somit soll das Bewusstsein bei zukünftigen Planungen für die Barrierefreiheit gestärkt werden.“

In der Kategorie Kommunikation schließlich wird ein Studierenden-Projekt aus Wuppertal und Breda (Niederlande) mit dem ersten Platz bedacht. Zu „Freshbrains helfen Einsteigerkommunen in den Sattel“ urteilte die Jury: „Das Projekt bringt Studierende aus Wuppertal und Breda dazu, gemeinsame Ansätze für die Radverkehrsförderung zu finden. In einer offenen Planungsweise werden unterschiedliche Kulturen in der Verkehrsplanung vereint. Das Projekt sticht durch einen guten und neuartigen Ansatz heraus und kann bereits erste Ergebnisse und Erfolge nachweisen. Durch den Wissenstransfer zwischen Deutschland und den Niederlanden und dem Mix aus verschiedenen Expertisen von lokalen Fachkräften und Studierenden, werden neue Lösungen erarbeitet und die Dinge mal anders betrachtet. Diese Denkweise bringt frischen Wind und tolle Ideen. Nicht zu verachten ist die gezielte Heranführung der Studierenden an kommunale Fragestellungen. Somit wird bereits frühzeitig das Interesse für kommunale Entscheidungen geweckt.“